Die ersten sieben Wochen der Evangelischen Oberschule Klipphausen

Seit sieben Wochen gibt es nun die Evangelische Oberschule in Klipphausen. Wir lernen, leben gemeinsam und haben uns kennengelernt. Neue Fächer, neue Lehrer, neue Schüler … das war und ist eine Herausforderung, die wir alle mit Bravour meistern. Es ist schön sagen zu können, wir gehen alle gern zur Schule.

Das Lernen soll in unserer Schule genauso im Mittelpunkt stehen wie das Miteinander. Dafür braucht es eine Zeit, in der der Unterrichtsstoff in den Hintergrund rückt und das Lernen für das Leben einen besonderen Stellenwert bekommt.

Eine schöne und nachhaltige Erfahrung ist immer wieder der Gang zur Naustädter Kirche und über den Friedhof. Der eine oder andere besucht seine Verwandten oder Freunde, man bleibt stehen und spricht über die Verstorbenen. Gemeinsam haben wir am Montag in der zum Erntedank so wundervoll geschmückten Kirche unsere wöchentliche Andacht gefeiert, über die Erntegaben, deren Wandel in der Zeit und ihren Sinn gesprochen.

An dieser Stelle möchten wir uns für die Erntegaben aus Sora und Röhrsdorf bedanken. Der Apfel begleitet uns seit der Schuleröffnung auf unserem Weg und so gab es Äpfel sowie Apfelmus für die kleine Vesper zwischendurch.

Weiter ging es am Dienstag mit dem ADAC-Projekt. Bei „Achtung Auto!“ wurde allen klar, was „Bremsweg“ bedeutet. In einem Auto zu sitzen, das mit 50 km/h eine Vollbremsung macht und trotzdem noch lang braucht, bis es steht, hat schon erstaunt. Im anschließenden Fahrradturnier konnten die Schüler ihre Fertigkeiten zeigen. Wir gratulieren nochmals Till zum ersten Platz.

Am Mittwoch waren wir mit Volker Grafe „auf Schusters Rappen“ unterwegs, um über die Bayerhöhe ins Rittergut Limbach zu gelangen. Wer, denkt, ach das geht doch schnell, der kennt unsere interessierten Schüler nicht. In Sora und Lampersdorf kann man durchaus zwei bis drei Stunden auf historischen Spuren wandeln. Die Schüler blickten in alte Grundstücksakten, standen auf dem ursprünglichen Boden der Soraer Kirche, entdeckten wie laut es ist, wenn die Kirchturmuhr schlägt, erblickten den alten Weinberg und und und… Herr Grafe war ein genialer Begleiter, der mit so viel Liebe und Engagement unsere Tour vorbereitet hatte.
Auf der Bayerhöhe angekommen, war das Wetter so schön, dass wir dort eine ganze Stunde verbummelten, ohne dass es langweilig wurde. Die letzten Kilometer nach Limbach waren schon anstrengend, der Blick auf den Schrittzähler verriet, wir hatten gute 10 Kilometer in unseren Beinen. Aber wird denkt, dass Fünftklässler danach kaputt sind, der irrt.
Außerdem wollten wir ein Lagerfeuer machen, Stockbrot, Hackklopse und Würstchen zum Abendbrot verspeisen. Und von nichts kommt nichts. Lukas hatte ein Schnitz-, Koch-, Feuer- und Geschirrteam organisiert und so hatte jeder seine Aufgabe. Stöcke für das Stockbrot finden und anspitzen, den Teig kneten und die Hackklößchen formen. Das hat super geklappt und so mussten wir nicht hungrig auf die Nachtwanderung gehen.
Die Limbacher konnten am nächsten Morgen erzählen, dass etwas los war, denn alle Ängste und Gespenster wurden durch lautes Gekicher und Erzählen vertrieben. Geschlafen haben wir danach alle gut und auch die Schauermärchen von der Weißen Frau waren am nächsten Morgen nur noch ein Lächeln wert.

Donnerstag lösten wir unseren Gutschein vom Kirchenbezirk für das Teamtraining ein. Durch Spiele und Auswertungsphasen wurde die Gruppendynamik besprochen. Die Impulse kamen von den Schülern und verbesserten das Zusammenspiel in der nächsten Runde. Der Klasse wurde eine hohe Sozialkompetenz bescheinigt und das ist etwas ganz Besonderes. Das Rittergut Limbach bot für dieses Projekt eine hervorragende Umgebung, vielen Dank dafür.

Die Woche wurde mit dem Apfel beschlossen. Gemeinsam ging es zum Selbstpflücken auf die Apfelplantage. Die Schüler sammelten 240 Kilo Äpfel, die wir einlagern und mit denen wir unseren Obstkorb im Klassenzimmer im Herbst und Winter füllen können. Danke an den Meißner Obstgarten und Herrn Geisler für die Unterstützung.

An dieser Stelle möchte ich mich als Klassenleiterin bei den Kindern und den Eltern für diese tolle Woche bedanken. Dass wir so miteinander kooperieren und Schule leben, bereichert die Arbeit und macht sie lohnenswert.

(Daniela Vogt)