Schulpartnerschaft Tharandt-Oradea: Tharandt 2016

 

Sonnabend, 9. April 2016

Unsere Gäste fuhren in aller Frühe in Oradea los, um noch einen kurzen Zwischenstopp in Prag zum Stadtbummel einzulegen.
Entsprechend müde, aber wohlbehalten und guter Laune trafen 14 Schülerinnen und Schüler mit ihren beiden begleitenden Lehrerinnen gegen 21 Uhr in Freital am "Goldenen Löwen" ein, wo sie bereits von neugierigen Gastfamilien erwartet wurden. Schnell leerte sich der Parkplatz wieder, nachdem alle Schüler zu ihren Gastgebern gefunden hatten.

 

Sonntag, 10. April 2016

Da für heute keine gemeinsamen Aktivitäten der Gruppe geplant waren, kann nur darüber berichtet werden, was die beiden rumänischen Lehrerinnen mit ihren Gastgeberfamilien so unternahmen.
Nachdem wie sicherlich in allen Gastquartieren das Ausschlafen nach den Anstrengungen der gestrigen Fahrt zu seinem Recht gekommen war, wurde - obwohl eigentlich bereits angesichts des miesen Wetters zu den Akten gelegt - doch noch der geplante Ausflug in die Sächsische Schweiz geplant, der bei nur wenig Regen über Stock und Stein, durch Felder, Matsch und Wälder zu auch bei diesem Wetter grandiosen Aussichten führte.

 

Montag, 11. April 2016

Der erste Tag, an dem der Schüleraustausch mit dem Schulbesuch tatsächlich zum Schüleraustausch wurde, begann mit der Begrüßung unserer Gäste in den beiden Andachten in der Aula.
Für zwischendurch hatten Schüler der Klasse 5B für ihre rumänischen Kollegen eine Schulhausführung vorbereitet, sodass sich nun niemand mehr im Schulhaus verlaufen kann. Das wäre auch schwierig, trifft man doch heute immer wieder auf verkleidete Zwölftklässler, die für ihren Kuchenbasar werben.

Am ersten gemeinsamen Tag musste viel Organisatorisches mitgeteilt werden, was insofern nicht schlimm war, als die Gastgeberklassen der rumänischen Schüler die meiste Zeit des Tages mit einem Planspiel der Landeszentrale für politische Bildung beschäftigt waren und somit als Betreuer ohnehin ausfielen.
Abgerundet wurde die Informationsflut von einem kleinen Stadtbummel durch Tharandt.

Nach dem Mittagessen nahmen die rumänischen Schüler mit ihren Begleiterinnen an einem Workshop im Forstbotanischen Garten teil. Dieser stand unter dem Rahmenthema "Nachhaltigkeit": Thematische Schwerpunkte bildeten die Verbreitung von Bäumen, deren verantwortungsvolle Nutzung sowie sogenannte Nationalbäume, methodisch stand das gemeinsame Tun im Mittelpunkt. U.a. wurde deutlich, dass die Eiche sowohl den Deutschen wie den Rumänen als so etwas wie ein Nationalbaum bedeutsam ist.
Und dann durfte natürlich auch das Labyrinth nicht fehlen.

 

Dienstag, 12. April 2016

Heute absolvierten die rumänischen Gastschüler ihre ersten fünf Unterrichtsstunden am EGT.
Auch wenn nicht jede Materie gleich auf Anhieb zu durchdringen gewesen sein mag, auch wenn manches chemische Detail vielleicht ebenso unverstanden blieb wie die Feinheiten der Exegese der Bergpredigt, war die Anwesenheit unserer Gäste schon am ersten Tag ein großer Gewinn für das Unterrichtsgeschehen.
Außerdem bleibt das einhellige Lob der Tharandter Lehrer über die exzellenten Deutschkenntnisse der rumänischen Schüler hervorzuheben.

Der Nachmittag gehörte einem kleinen Stadtbummel durch Dresden. Dort wurden die Schüler nicht nur mit den Sehenswürdigkeiten der Altstadt und der Kneipenmeile in der Neustadt bekannt gemacht, sondern auch mit den verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten, welche mit mindestens ebenso großen Interesse wahrgenommen und teilweise bereits am Weg genutzt wurden.

Glücklicherweise spielte das Wetter heute besser mit als am Vortag, sodass sicherlich niemand frieren musste (bislang hatten unsere Gäste wohl ihre Heimat ein wenig vermisst, welche sie bei nahezu 30°C verlassen hatten).

 

Mittwoch, 13. April 2016

Nachdem erneut in den ersten fünf Stunden Unterricht am EGT besucht wurde, stand am Nachmittag ein Besuch der Bombastus Werke AG in Freital auf dem Programm. Dort wurde die Gruppe mit einer Teeprobe begrüßt, anschließend bekam sie die Geschichte des traditionsreichen Unternehmens per Film mit Erklärungen nahegebracht.
Danach kamen die anderen Sinne auf ihre Kosten, v.a. Geruch und Geschmack: Vielfältig wurde probiert, bewertet und anschließend oft auch gleich gekauft.
Zuletzt zeigte uns unser freundlicher Führer das sogenannte Teedrogen-Lager (die Reinräume der eigentlichen Produktion sind nur für Mitarbeiter zugänglich), in welchem tonnenweise getrocknete Blüten, Kräuter, Wurzeln und Samen darauf warten, zu einem der Arznei- oder Lebensmitteltees verarbeitet zu werden. Lang dürfte das Warten für viele nicht dauern, da bereits im Mai die Produktion von Erkältungstees für den kommenden Winter beginnt.

Den Rest des Nachmittags verbrachten die rumänischen Gäste in Dresden, um dort endlich ausgiebig einzukaufen.

 

Donnerstag, 14. April 2016

Heute war zeitiges Aufstehen gefordert, denn es ging auf große Reise: So manche Mütze Schlaf ließ sich im Kleinbus bzw. Auto nachholen, bis wir nach einigem Suchen alle an der Waldschule/Waldmuseum Grunewald eingetroffen waren.
Dort hatte eine freundliche Mitarbeiterin ziemlich lang auf uns warten müssen, aber nachdem wir alle mit einiger Verspätung angekommen waren, ging es auch schon auf Tour durch den Grunewald, eines der wichtigsten Naherholungsgebiete Berlins, welches zudem waldwirtschaftlich genutzt wird und verschiedene geschützte Biotope beherbergt.
Unsere Führerin zeigte uns von allem ein wenig und führte uns auch in die ehemalige Sandgrube, bevor einige Sozialspiele unseren Aufenthalt im Wald beendeten, ein Besuch des Waldmuseums rundete diese erste Station in Berlin ab.

Danach fuhren wir ins Stadtzentrum, wo wir den Rest des Tages mit einem ausgiebigen Stadtspaziergang zubrachten.
Vom Reichstag ging es zum Brandenburger Tor. Vorbei an den Mahnmalen für die ermordeten Juden, Sinti und Roma erreichten wir den Potsdamer Platz, wo es endlich die ersehnte Freizeit zum Essen, Trinken und Einkaufen gab, während einige Begleitpersonen ins Mauermuseum an der Bernauer Straße fuhren, wo man einen recht guten Eindruck davon erhält, was die Mauer für die Berliner in Ost und West bedeutete.
Nach der Pause setzte die Gruppe den Stadtbummel über den Checkpoint Charlie, den Gendarmenmarkt, die Baustelle zum Humboldt-Forum und die Museumsinsel fort, bis schließlich alle wieder in einem Auto saßen, das sie zurück nach Sachsen brachte.

 

Freitag, 15. April 2016

Der Wetterbericht machte nicht viel Hoffnung darauf, dass außer dem letzten Schulbesuchstag viel vom geplanten Programm würde umsetzbar sein.
Die erste Programmreduktion fand bereits am Morgen statt - das geplante Picknick in der Sächsischen Schweiz wurde abgesagt. Mit Fortschreiten des Schultages erhellte sich zwar der Himmel nicht, die Stimmung des verantwortlichen Organisators indes schon, denn es sah nicht nach baldigem und schwerem Regen aus. Kurzerhand wurde entschieden, in die Sächsische Schweiz zu fahren und dort in Abhängigkeit vom Wetter das Weitere zu entscheiden.
In Stadt Wehlen machte der Himmel einen ebenso bedeckten wie harmlosen Eindruck wie in Tharandt, sodass die Wanderung zur Bastei über den Steinernen Tisch gewagt wurde. Zunächst ging es flott bergauf, mit Anhalten der Steigung zugegeben immer langsamer. Dem Tempo weiter abträglich waren die ersten Regentropfen, auf die sobald zwei veritable Schauer folgten, die uns bis zum Abstieg nach Kurort Rathen begleiten sollten.
Dennoch wurde die Aussicht von der Bastei, die trotz Regenschleiern gar nicht zu verachten war, hinreichend gewürdigt, bevor die Gruppe bei strahlendem Sonnenschein, von den Schwedenlöchern kommend, in Rathen die Fähre bestieg, um anschließend bei ebensolchem Wetter zurück nach Dresden bzw. Tharandt zu fahren.

 

Sonnabend, 16. April 2016

Zunächst sah es so aus, als würden wir im Gegensatz zu gestern dem Regenwetter heute ein Schnippchen schlagen können, doch dann waren wir heilfroh, dass wir das reichhaltige Büfett, welches von freundlichen EGT-Eltern bestritten worden war, im Foyer aufgebaut hatten. Lediglich die mutigen Grillmeister wagten sich nach draußen.

Nachdem noch einmal gemeinsam gespeist und geplaudert worden war, wurden noch einige der im Laufe der Woche entstandenen Fotos zum besten gegeben, bevor es ans Einpacken des Busses und dann schließlich ans Verabschieden ging.

 

Sonntag, 17. April 2016

Nach einem Zwischenstopp in Kuttenberg (Kutná Hora) sind unsere Gäste gegen 4 Uhr Ortszeit wohlbehalten in Oradea angekommen und lassen allen Helfern herzlich dafür danken, dass die Gruppe eine schöne Woche in Tharandt verbringen durfte.
Diesem Dank kann sich die Schule nur anschließen!

Hinweis: Die Schüleraustauschbegegnung wurde aus Mitteln des Programms "Schulpartnerschaften mit Schulen in Ost-, Mittelost-, Südosteuropa und den Baltischen Staaten“ des Auswärtigen Amts gefördert und durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz unterstützt.

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